Fachexkursion zum Thema Weinbau

von Leon Schall

Am 03.07.2023 trafen sich die Schülerinnen und Schüler des Wahlfaches NLU (Nachhaltige Landwirtschaft und Umwelt) und Herr Gökeler um eine Führung in der Neuffener Weinberge zu erhalten. Die Führung wurde durchgeführt von der gelernten Winzerin Elke Muckenfuss. Angekommen am Wanderparkplatz Hohenneuffen, wurden wir von Frau Muckenfuss empfangen und durften einen Seco aus ihrem eigenen Sortiment probieren. Währenddessen erfuhren wir allgemeine Infos über die Weinherstellung und über den familiären Hintergrund von Frau Muckenfuss. Sie übernahm den Betrieb von ihren Eltern und bauten ihn sichtbar aus. Sie arbeitet als Winzerin im heimischen Weinberg und verkauft ihre Weine im eigenen Laden oder in den örtlichen Supermärkten direkt weiter. Auf ihren Flächen besitzt Sie eine besonders große Vielfalt an Rebsorten. Der Ausbau der Trauben findet in der Nähe von Stuttgart bei ihrer Bekanntschaft statt. Die Weinberge von Frau Muckenfuss werden größtenteils von Hand bewirtschaftet. Jedoch wird für einzelne Abschnitte/Sorten mithilfe des Vollernters die Ernte durchgeführt. Nach der Begrüßung wanderten wir gemeinsam durch die Neuffener Weinberge, wo wir immer wieder zum Anbau unterschiedliche Fakten erfuhren. Wir konnten zum Beispiel erfahren, wie der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln funktioniert und warum diese so wichtig sind. Hierbei ist besonders der Umgang mit Schutzkleidung sehr wichtig. Außerdem wurde uns erklärt, warum und zu welchem Zeitpunkt die Weinreben geschnitten werden sollten. Zu unserem Exkursionszeitpunkt (Anfang Juli) sollte das Ausdünnen erfolgen. Dadurch wird die Menge reduziert, jedoch die Qualität deutlich gesteigert. Die Trauben sollten nur aus den diesjährigen Trieben (Tragruten), welche aus dem mehrjährigen Holz entspringen, wachsen. Außerdem erklärte uns Frau Muckenfuss, warum der „Mehltau“ zu dieser Jahreszeit so gefährlich ist und wie dagegen vorgegangen wird. Der Mehltau ist eine Pflanzenkrankheit bei Weinreben, die durch einen Schlauchpilz hervorgerufen wird. Nachdem die Frage gestellt wurde, warum oftmals Rosen am Anfang der Rebzeilen stehen, wurde uns erklärt, dass Sie durch ihre tiefen Wurzeln früher oft als Krankheitsanzeiger genutzt wurden. Wurden die Rosen krank oder starben ab, lag nahe, auch die Weinreben werden befallen sein. Als wir am „Weinberghäusle“ von Frau Muckenfuss ankamen, durften wir einen Rose Wein und selbstgebackenen Hefezopf probieren. Hierbei bekamen wir erklärt, dass sich der Rose Wein durch eine andere/kürzere Gärung von den normalen Rotweinen unterscheiden lässt. Der Rose Wein von Frau Muckenfuss ist aufgrund seiner langen Tradition im Neuffener Tal einer der beliebtesten aus ihrem Sortiment. Wir erfuhren außerdem Infos über die Unterschiede bei der Herstellung von Weiß und Rot-Weinen. Bei Weißweinen erfolgt die Gärung erst nach dem Keltern (Mostgärung). Hingegen beim Rotwein erflogt die Gärung vor dem Kelten (Maischegärung). Wir bekamen zudem noch erklärt, warum die klimatischen Bedingungen in Neuffen so besonders gut sind. Da die Neuffener Weinberge zwischen Hohenneuffen und Jusi perfekt eingebettet und umgeben von der Albhochfläche liegt, haben es schwere Gewitter besonders schwer in diese Region zu kommen und größeren Schaden anzurichten. Außerdem ist in Neuffen eine sehr hohe Bodentemperatur gegeben. Frau Muckenfuss erklärte, dass diese zum Beispiel ca. 8°C höher ist als im benachbarten Beuren. Durch diese Geografischen Gegebenheiten und die besondere Höhe des Weinbergs gedeihen die Weinreben außerordentlich gut. Nachdem wir abschließend noch ein gemeinsames Gruppenbild schossen, liefen wir wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Wir bedanken uns bei Elke Muckenfuss für die gute Organisation, Verpflegung und schöne Führung.